Bio Siegel - Welches ist das Beste für Bio Produkte?

Bio Siegel – Welches ist das Beste für Bio Produkte?

bio siegelJeder kennt sie, die Bio Siegel. Mittlerweile gibt es so viele von diesen Siegeln und Zeichen, dass es echt schwer geworden ist hier noch durchzublicken. Jedes Bio Siegel besitzt kleine feine Unterschiede und verschiedene Merkmale.

Doch was meinst du, ist es nicht wichtig, dass da wo “bio” darauf steht auch “bio” drin ist, egal ob “bio” in grüner oder roter Schrift oder in eckigem oder runden Rahmen?

Ich denke schon…

Genau hier möchte ich dir unter die Arme greifen. Wie erkennt man schnell das “richtige Bio” mit all seinen Vorteilen, die für die Verwendung entscheidend sind.

Diese sind sicherlich nicht in Stein gemeißelt. Jedoch glaube ich, dass…

  • Frische
  • Qualität
  • keine Pestitzide
  • artgerechte Haltung mit genügend frischer Luft
  • eine passende Ernährung ohne Zwangsmaßnahmen und Aufbaupräparten
  • keine Belastung durch Medikamente

für Bio Produkte bei vielen Menschen von großer Bedeutung sind.

 

Bio Siegel – Bedeutung

 

Ich glaube auch, dass gerade für Neurodermitiker eine gesunde Ernährung mit entscheidend ist. Hier sollte der Fokus besonders auf frische und gesundes Lebensmittel gelegt werden. Dazu zählt auch die Bio Qualität von Obst, Gemüse und Fleisch mit dem bekannten Bio Siegel.

Wusstest du, dass Produkte aus konventioneller Landwirtschaft über 300 Zusatzstoffe besitzen können?

Doch welches ist jetzt das beste Bio Siegel?

Um es dem Verbraucher einfacher zu machen gibt es für alle Bio Lebensmittel und Produkte eine für alle EU-Länder geltende Kennzeichnung – das EU-Bio-Logo.

Mit diesem Bio Siegel werden die EU-Mindeststandards für Bio Produkte beschrieben.

 

Das EU-Bio-Logo

bio siegelDas EU-Bio-Logo gilt für verpackte Bio Lebensmittel aus ökologischen Landbau und ist seit 2010 für Produkte aus EU-Ländern vorgeschrieben. Seit 2012 ist es auch in Deutschland verpflichtend.

Des Weiteren gehört auch der unter dem Logo angegebene Kontrollstellencode z.B. “DE-ÖKO-064” und die allgemeine Herkunftsangabe der Zutaten, wie etwa “EU-/ Nicht-EU-Landwirtschaft” zu den Kennzeichen.

Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Bio Lebensmittel einen Verarbeitungsschritt in der Europäischen Gemeinschaft haben.

Die Standards für das EU-Bio-Logo sind u.a. folgende:

  • 95% der Zutaten sind aus ökologischen Anbau
  • Inhaltsstoffe dürfen max. 0,9% gentechnisch verändertes Material enthalten
  • Überprüfung der Hersteller durch Kontrollstelle 1x im Jahr
  • Geschmacksverstärker, Farbstoffe und künstliche Aromen sind verboten
  • 47 Zusatzstoffe sind erlaubt (u.a. Sauerstoff, Milch-, Apfel- und Ascorbinsäure, Natriumnitrit und Calciumchlorid)
  • maximal 14 Schweine pro Hektar genutzte Fläche und Jahr
  • maximal 2 Milchkühe pro bewirtschafteten Hektar und Jahr
  • höchstens 230 Legehennen und 580 Masthühner je bewirtschafteten Hektar und Jahr
  • gentechnisch verändertes Futter ist verboten
  • konventioneller Mischfutter ist erlaubt
  • max. 170 kg/Hektar und Jahr Stickstoffdünger
  • organische Dünger aus Blut-, Fleisch- und Knochenmehlen sind erlaubt
  • synthetische Pflanzenschutzmittel sind verboten, Pflanzenschutzmittel auf Kupfer- und Schwefelbasis sind erlaubt
  • ökologische und konventionelle Bewirtschaftung sind in demselben Betrieb möglich

Bei Einhaltung der Kriterien dürfen Bio Produkte mit den geschützten Angaben wie “bio”, “öko” oder “aus kontrolliert biologischen Anbau” bezeichnet werden.

 

Das deutsche staatliche Bio Siegel

 

bio siegelZusätzlich zu der europäischen staatlichen Kennzeichnung gibt es das deutsche staatliche Bio Siegel.

Das deutsche Bio Siegel ist ein geschütztes Zeichen und gilt seit 2001. Das Siegel wurde bereits vor dem EU-Bio-Logo genutzt und ist daher in Deutschland stark verbreitet.

Die Anforderungen an die Qualität der Produkte sind dem des EU-Bio-Logo ähnlich. Das deutsche Bio Siegel wird auf mehr als 75.000 Produkten verwendet.

Das deutsche Logo gibt es zudem in unterschiedlichen Farben und grafischen Darstellungen. Daher wundere dich nicht, falls du mal ein anderes entdeckst. Das bekannteste ist das hier angegebene mit dem Vierfarbdruck.

Mögliche Farbvarianten gibt es u.a. noch in einheitlich schwarz, ohne Kontur und ohne Bezeichnung “nach EG-Öko-Verordnung. Diese Unterschiede sind beispielsweise abhängig vom Druckverfahren.

Die Merkmale des deutschen Siegel sind u.a.:

  • 95% der Zutaten sind aus ökologischen Anbau
  • ohne Einsatz von Gentechnik
  • Geschmacksverstärker, Farbstoffe und künstliche Aromen sind verboten
  • keine synthetischen Pflanzenschutzmittel und mineralische Dünger
  • Verwendung von ökologischen Futtermitteln ohne Zusatz von Antibiotika

Das staatliche Bio Siegel darf nicht bei Kosmetikartikeln, Arzneimittel und bei Produkten aus Jagd und Fischerei verwendet werden.

 

Bio Siegel der privaten Verbände

 

Darüber hinaus gibt es weitere Bio Siegel, die verschiedene private Verbände darstellen. Diese Bio Siegel beinhalten höhere bzw. bessere Standards als Produkte mit EU-Bio-Logo, jedoch sind die Vorgaben der EU auch für die Verbände verpflichtend.

Die am meisten vertretenden Bio Verbände mit ihren Merkmalen findest du nachfolgend.

 

Bioland Siegel

  • 100% der Zutaten sind ökologischer Herkunft (es gibt jedoch Ausnahmen bei Nichtverfügbarkeit)
  • kein Einsatz von synthetischen Pestiziden und chemischen Düngern
  • keine Geschmacksverstärker, Farbstoffe und künstliche Aromen
  • verbotene Zusatzstoffe sind u.a.
    • Natriumnitrit (E250), Milchsäure (E270), Äpfelsäure (E296), Ascorbinsäure teilweise (E300), Weinsäure (E334), Alginsäure (E400), Magnesiumcarbonat (E504), Calciumchlorid (E509), Siliciumdioxid (E551), Argon (E938), Helium (E939), Sauerstoff (E948)
    • weitere Stoffe findest du hier
  • mindestens 50% des Futters stammt vom eigenen Hof, ohne Gentechnik und herkömmliches Mischfutter
  • maximal 10 Mastschweine pro Hektar und Jahr
  • 2 Milchkühe je Hektar und Jahr
  • 140 Legehennen und 280 Masthühner pro Hektar und Jahr
  • keine Verwendung von Gentechnik in der Produktion
  • keine organischen Handelsdünger
  • Pflanzenschutzmittel auf Kupferbasis in geringen Mengen und auf Schwefelbasis sind erlaubt
  • Fensterflächen in Ställen sind genau definiert
  • 23 Zusatzstoffe sind erlaubt
  • Tierfütterung steht im Vordergrund
  • ökologische Bewirtschaftung im gesamten Betrieb

 

Demeter Siegel

  • Grundlage bildet die biologisch-dynamische Landwirtschaft, die auf den Ideen des Rudolf Steiner beruht und durch den Grafen von Keyserlingk Anfang des 20.Jh. umgesetzt wurde
  • die biologisch-dynamische Landwirtschaft gilt als ganzheitliche Bewirtschaftung, d.h. Tiere, Pflanzen, Mensch und Boden werden als ein System angesehen, spirituelle und zum Teil nicht wissenschaftlich belegbare positive Erfahrungen fließen in die Bewirtschaftung ein
  • 100% der Zutaten sind ökologischer Herkunft ohne Ausnahmen
  • es müssen mindestens 90% der Rohstoffe aus Demeterprodukten stammen
  • keine Geschmacksverstärker, Farbstoffe, künstliche Aromen, Jodierung und Nitritpökelsalz
  • Fensterflächen in Ställen sind genau definiert
  • Verwendung von homöopathischen Präparaten
  • Nutzung von mehreren Tier- und Pflanzenarten
  • maximal 10 Mastschweine pro Hektar und Jahr
  • 2 Milchkühe je Hektar und Jahr
  • keine Enthornung bei Milchkühe
  • 140 Legehennen und 280 Masthühner pro Hektar und Jahr
  • keine organischen Handelsdünger
  • wesensgerechte Tierhaltung
  • strengste Regeln – nur 13 Zusatzstoffe sind erlaubt
  • kein künstlicher Dünger
  • Pflanzenschutzmittel auf Kupferbasis in geringen Mengen und auf Schwefelbasis sind erlaubt
  • Gentechnik Tabu
  • der gesamte Betrieb wird unter dem biologischen-dynamischen Ansatz betrieben

 

Naturland Siegel

 

  • 100% der Zutaten sind ökologischer Herkunft (es gibt jedoch Ausnahmen bei Nichtverfügbarkeit)
  • keine Geschmacksverstärker, Farbstoffe und künstliche Aromen
  • 22 Zusatzstoffe sind erlaubt, Nitritpökelsalz ist teilweise erlaubt
  • Fairtrade Gedanke, etwa bei Lohn und Personal
  • maximal 10 Mastschweine pro Hektar und Jahr
  • 2 Milchkühe je Hektar und Jahr
  • 140 Legehennen und 280 Masthühner pro Hektar und Jahr
  • keine Gentechnik und synthetische Dünger
  • Pflanzenschutzmittel auf Kupferbasis in geringen Mengen und auf Schwefelbasis sind erlaubt
  • keine organischen Handelsdünger

 

Neuform Siegel

  • Produkte sind nur in Reformhäusern zu finden
  • biologische und gentechnikfreie Herstellung
  • Verzicht auf Tierversuche
  • Reduzierung des Verpackungsmaterials

 

 

Ecovin Siegel

  • auf Weinanbau spezialisiert
  • keine synthetischen Pflanzenschutzmittel, Dünger und Gentechnik
  • natürliche Pflanzen- und Tiervielfalt im Anbau

 

 

Biokreis

  • Vernetzung von Bauern und Verarbeitungsbetrieben steht zur Qualitätssicherung im Vordergrund
  • Erhaltung der bäuerlichen Landwirtschaft und Beachtung des Umweltschutz
  • keine Nutzung von genetischen veränderten Organismen
  • keine Behandlung der Produkte mit chem.-synthetischen Schutzmitteln
  • u.a. Grünauslauf für Masthänhchen 4m² pro Tier
  • weitere Richtlinien hier

 

Bio Siegel – Vergleich

 

Kommen wir jetzt zur spannenden Frage, welches Bio Siegel ist denn nun das Beste? Kann man das eigentlich überhaupt sagen?

Bio steht erst einmal bei allen unterschiedlichen Siegeln für Qualität, artgerechte Tierhaltung und Umweltschutz. Aber auch Nachhaltigkeit und der Schutz der Ressourcen gehören zum Ökolandbau.

Eines möchte ich auch vorweg nehmen…

Da wo “bio” draufsteht ist auch “bio” drin!

Denn “bio” ist ein geschützter Begriff, der bestimmte Qualitätsstandards beinhaltet. An erster Stelle steht die EU Verordnung mit dem EU-Bio-Siegel. Auch das deutsche staatliche Logo gehört meiner Meinung nach in diese Gruppe.

Grundsätzlich sind diese Produkte in Ordnung und besser als Lebensmittel ohne “Bio Standard”. Dennoch sind Lebensmittel der Bio Verbände um einiges besser.

Wie du weißt, ist eine gesunde Ernährung gerade bei Neurodermitikern sehr wichtig und kann entscheidend zur Neurodermitis Behandlung beitragen.

Daher mein Tipp. Wenn du schon “bio” kaufst, solltest du auf die Produkte der Verbände achten. Weniger Zusatzstoffe und mehr Zutaten aus ökologischer Herkunft.

Denke immer daran… Je weniger Zusatzstoffe in deinen Körper gelangen, desto besser kann sich dein Körper auf andere Aufgaben konzentrieren. Dein Immunsystem ist leistungsstärker und deine Haut wird es dir danken.

Nicht geschützte Bio Angaben

Auch solltest du bedenken, dass viele Begriffe keine “echten” Bio Produkte beschreiben. Diese Produktbezeichnungen sind beispielsweise nicht geschützt:

  • kontrollierter Anbau
  • kontrollierter Vertragsanbau
  • integrierter Anbau
  • biologische Schädlingsbekämpfung
  • unbehandelt
  • von staatlich anerkannten Bauernhöfen
  • ungespritzt
  • aus alternativer Haltung
  • aus umweltschonendem Anbau

Zum Schluss habe ich, aus meiner Sicht und nach meiner Erfahrung, anhand der Richtlinien und Qualität der Bio Produkte drei Plätze vergeben.

Meiner Meinung nach gehören demeter-Produkte auf Platz 1. Ein wesentlicher Grund ist hier die biologisch-dynamische Landwirtschaft.

Außerdem sind alle Zutaten, ohne Ausnahme, von bester Qualität und Güte. Qualität hat natürlich ihren Preis und daher sind Produkte von demeter leider nicht die günstigsten.

Die nachfolgenden Plätze teilen sich Bioland und Naturland. Diese zeichnen sich durch erhöhte Standards gegenüber den staatlichen Mindestvoraussetzungen aus. Weniger Zusatzstoffe sind nur ein Aspekt.

Hier nochmal die Übersicht mit Vor- und Nachteilen.

PLATZ 1 – Demeter

  • Vorteile
    • alle Zutaten sind ökologischer Herkunft
    • nur 13 Zusatzstoffe sind erlaubt
    • keine Gentechnik
    • biologisch-dynamische Landwirtschaft
  • Nachteile
    • teilweise recht preisintensiv

PLATZ 2a – Bioland

  • Vorteile
    • 23 erlaubte Zusatzstoffe
    • hoher Anteil von Futter aus eigener Produktion
    • keine Gentechnik
  • Nachteile
    • 5% der Zutaten können bei Nichtverfügbarkeit ersetzt werden

 

PLATZ 2b – Naturland

  • Vorteile
    • 22 erlaubte Zusatzstoffe
    • Fairtrade Gedanke
    • keine Gentechnik
  • Nachteile
    • 5% der Zutaten können bei Nichtverfügbarkeit ersetzt werden

 

 

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Beitragsfoto: © minoandriani2 / depositphotos.com

 

Text-Quellen:

http://www.worldsoffood.de/gesundes-und-bio/bio-a-co/item/47-alles-bio-oder-was?-das-bedeuten-die-bio-siegel.html

https://www.oekolandbau.de/bio-siegel/

https://de.wikipedia.org/wiki/Bio-Siegel

 

Bild-Quellen:

EU-Bio-Logo: Von Dusan Milenkovic, europäische Kommission – http://ec.europa.eu/agriculture/organic/logo/uploads/pics/Logo1_pos_27.jpgZum Wettbewerb siehe http://ec.europa.eu/agriculture/organic/files/news/i10_Logo_de.pdf, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46208019

deutsche staatliche bio logo: Von Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft – Anlage 1 zur Verordnung zur Gestaltung und Verwendung des Öko-Kennzeichens; BGBl. I 2005, 3384f., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10597916

Bioland Logo: Von Unbekannt – http://www.bioland.de/fileadmin/bioland/file/verlag/Anzeigen/Mediadaten_bFm_2012_01.pdf, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=23261593

demeter Logo: Von Unbekannt – SVG erstellt mit Inkscape, Logo, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=2543644

Naturland Logo: Von unbekannt – SVG aus PDF extrahiert mit Inkscape, Logo, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=3474725

Biokreis Logo: Von Biokreis e.V. – Biokreis e.V., Attribution, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16653434

neuform Logo: Von neuform – http://i2.gmx.net/image/458/30441458,pd=3,f=content-xl/neuform.jpg, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38931133

Ecovin Logo: Von unbekannt – Vektordaten: http://www.ecovin.de/img/pool/ecowinner2010.pdfFarbinfo: http://www.ecovin.de/img/logo.gif, Logo, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=5670571

Daniel
 

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